Ein Jahr mit dem Rad verreist

Andreas Wundersee
schulterblick
Video-Loop
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Das Video „12.330km – ein Jahr mit dem Fahrrad durch Deutschland (2020 Edition)“ von Andreas Wundersee ist Teil der Ausstellung schulterblick.

2020 ist Andreas Wundersee ausschließlich mit dem Rad verreist, um für sich und andere dadurch den Kunstprozess abzubilden. Kunst ist für ihn der Prozess sich mit der Welt und sich selbst auseinanderzusetzen und Kunst ist mehr als das Produzieren von Kunstwerken.

Im Gegensatz zu einem Bild auf Leinwand ist das Kunstwerk bei diesem Projekt versteckter und viele werden sich fragen, ob Radfahren Kunst sein kann. Seit dem 20. Jahrhundert kann alles zur Kunst erklärt werden. Nicht nur Alltagsgegenstände, sondern auch Aktionen oder Performances. Wichtig ist, dass der Betrachter berührt wird. Das er sich mit dem Werk auseinandersetzt. Für Gadamer ist die Kunstbetrachtung ein Spiel. Entscheidend ist nicht die Werkinterpretation, sondern sich auf das Spiel einzulassen. Bei diesem Werk besteht die Schwierigkeit für den Betrachter darin das Spielfeld zu finden, denn die Dokumentation der Reisen, die wir auch in der Ausstellung „schulterblick“ zeigen, sollten nicht mit dem Werk verwechselt werden.

Das Werk wird zum Leben des Künstlers, der mit Texten und Videos das Projekt dokumentiert hat und den Entstehungsprozess eines Kunstwerks seh- und erlebbar machen wollte.

Über 12.330km ist Andreas Wundersee 2020 mit dem Fahrrad gefahren. Ganz kurze Strecken hat er nicht dokumentiert, aber im folgenden Plan sehen Sie wann und wie viel er unterwegs war. Die längste Strecken waren 400km in 24 Stunden. Er war mit dem Fahrrad unter anderem in Aachen, Berlin, München und Freiburg. Corona war nicht der Auslöser des Projekts. Der Plan entstand 2019 und eigentlich wollte Andreas Wundersee mit dem Fahrrad durch die Alpen fahren – aufgrund der Pandemie waren die Grenzen allerdings geschlossen.